Archiv des Autors: Otto von der Heide

“Die Geschichten, die wir uns erzählen, stimmen nicht mehr“

So lautet der Titel einer Performance, die am Freitag, dem 20. September, 22 Schülerinnen und Schüler des Kurses Darstellendes Spiel des Jahrgangs 12 unter Leitung von Herrn von der Heide aufführten. Mit Masken mittelalterlicher Pestärzte, entwickelt von Renate Hansen von der Musik- und Kunstschule der Stadt Osnabrück, gestalteten sie in der Mittagszeit einen Gang vom Neumarkt bis zur Johanniskirche und zurück. Vor leerstehenden Geschäften und der Johanniskirche wurde während Zwischenstopps der oben genannte Satz in unterschiedlichen Variationen präsentiert. Passanten wurden dadurch angesichts aktueller Verwerfungen und Wandlungen zum Nachdenken über altbekannte Ansichten angeregt:

Stimmen unsere alten Denkmuster noch? Was lässt uns umdenken? Wie gehen wir mit „den Seuchen“ unserer Tage um?

Die Reaktionen der Zuschauer waren entsprechend unterschiedlich. Viele fühlten sich von der Schauspieltruppe sichtlich irritiert, andere lobten das mutige Ansinnen unserer jungen Leute, gewohnte Muster zu hinterfragen. Herzlichen Dank unseren Schülerinnen und Schülern, die dieses Experiment wagten, dabei mit großem Einsatz überzeugten und sehr verlässlich waren.

Mut und Kraft für das neue Schuljahr 2019/20

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,

ganz herzlich begrüße ich alle an Bord der Angelaschule. Für die meisten von uns ist das neue Schuljahr eine Weiterfahrt, alles scheint bekannt zu sein. Besonders freue ich mich zudem über meine neuen Kolleginnen und Kollegen, unsere neuen Referendarinnen, unsere neuen Schülerinnen und Schüler in den fünften Klassen, unsere neuen Schülerinnen und Schüler, die von der TMS oder anderen Schulen der Stadt oder des Landkreises Osnabrück zu uns gekommen sind.  Für sie ist diese Zeit an der Angelaschule ein wirklicher Neustart, Ihnen und Euch wünsche ich ein gutes Ankommen und eine erfolgreiche Arbeit an unserer Schule.

Der erste Schultag fiel auf Mariä Himmelfahrt. Dieses Fest ist ein Mutmachfest, denn es hält uns anfanghaft vor Augen, wie weit menschliche Existenz reicht und dass es ein „Mehr“ geben darf. Für das neue Schuljahr wünsche ich uns allen deshalb Mut angesichts aller Herausforderungen, die in diesem Schuljahr zu bewältigen sind.

Insbesondere wünsche ich uns den Mut, das Neue und auch Überraschungen zuzulassen. Es gibt jeden Tag Chancen, die genutzt werden können, wenn man genau hinschaut und sie wahrnimmt. Es gibt aber auch Dinge, die man am liebsten verleugnen würde, die sich aber nicht ändern lassen.

Beides anzunehmen und mit ihnen positiv umzugehen, verlangt Mut. In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein mutiges, gesundes und erfolgreiches Schuljahr 2019/20.

Ihr und Euer

Otto von der Heide

BILDERGALERIE

Der Zukunftstag in der Angelaschule

Alle Schülerinnen und Schüler bis einschließlich Jahrgangsstufe 10 der Angelaschule verbrachten den Zukunftstag in einem Betrieb, um für einen Tag die reale Arbeitswelt zu erkunden. Alle Lehrerinnen und Lehrer bildeten sich zeitgleich in unterschiedlichen pädagogischen Workshops fort. Zur Wahl standen mehrere Angebote zur Digitalisierung von Schule und Unterricht, zur Begleitung sowie Persönlichkeitsbildung unserer Schülerinnen und Schüler und zur Planung von Klassenstunden und täglicher Zeitstruktur. Alle Ergebnisse wurden im Laufe des Tages dem Gesamtkollegium präsentiert. In einem nächsten Schritt sollen aus den Vorbereitungen des Zukunftstages tragfähige Konzepte zur Schulentwicklung entstehen.

Fortbildung mit Prof. Dr. Wahl (PH Weingarten)

ODER: „Was machten eigentlich die Lehrer*innen der Angelaschule am Zukunftstag?“

„Osnabrück lag vor Millionen von Jahren noch am Äquator, also etwa 7000 km weiter im Süden. Stimmt? Stimmt nicht? Drei, zwei, eins, los!“, fragte Prof. Dr. Diethelm Wahl die Kolleg*innen der Angelaschule. Nach diesem Kommando streckten alle entweder ein grünes oder ein rotes Kärtchen in die Höhe, um der Aussage aus dem Fach Erdkunde zuzustimmen oder sie abzulehnen. Weitere Quizfragen zur Entstehung der Alpen schlossen sich an.

Prof. Wahl führte am Zukunftstag, am 26. April, mit dem Lehrerkollegium der Angelaschule eine ganztägige Lehrerfortbildung zu kooperativen Arbeitsformen durch. Er war bis zu seiner Emeritierung Professor für Pädagogische Psychologie an der PH Weingarten und einer der Wegbereiter „kooperativen Unterrichts“.

Im Anschluss an insgesamt acht Quizfragen erläuterte er die didaktische Funktion dieser sogenannten „Ampelmethode“. Sie diene dazu, alle Schüler*innen zeitgleich zu aktivieren. Eine „strukturierte kognitive Aktivierung“ aller über möglichst lange Zeiträume sei das A und O des Unterrichtens. Alle müssten Zeit zum Nachdenken haben, brauchten dazu jedoch immer feste Strukturen. Die Ampelmethode sei in allen Unterrichtsfächern einzusetzen. Man knüpfe an das Vorwissen der Schüler*innen an, aktiviere damit alle etwa zu Beginn einer Unterrichtsreihe und sorge für inhaltliche Orientierung.

Gruß unseres neuen Schulleiters zum Schuljahresbeginn

Porträt Otto von der Heide - KopieLiebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Eltern,

seit dem 1. August darf ich als Schulleiter in der Angelaschule – Schule der Schulstiftung im Bistum Osnabrück – arbeiten. Genau vor 50 Jahren wurde ich eingeschult, vor 37 Jahren durfte ich mein Abitur in Cloppenburg ablegen und seit 28 Jahren unterrichtete ich die Fächer Deutsch, kath. Religion und auch Theater am Christian-Gymnasium in Hermannsburg.

Liebe Schülerinnen und Schüler, traut euch! Wenn euch eure innere Stimme sagt, dass ihr etwas sagen könnt, dann macht es! In der Schule geht es nicht nur um richtig oder falsch, häufig geht es auch um die Zwischentöne, denn davon leben die Diskussionen.

Sammelt Erfolgserlebnisse! Über Erfolge motivieren wir uns und strengen uns an. Jeder Mensch kann sehr viel! Übertragt die Erfolge eures Lebens und die damit verbundenen Gefühle auf Schule.

Nutzt die vielen Möglichkeiten, die diese Schule bietet, und wachst daran! So werdet ihr „groß“. Seht in diesem Zusammenhang unsere religiöse Grundüberzeugung als eine Chance zum Wachsen an. Religion soll uns Menschen stärken und uns lebendig fühlen lassen.

Passt aufeinander auf! Wir Menschen können nicht alleine leben. Wir benötigen einander als Freunde, Klassenkameraden und Gleichgesinnte.

Geht sorgsam mit Sprache um! In sozialen Medien wird Sprache auch benutzt, um andere Menschen zu hänseln und auszugrenzen. Heute ist der Tag der Demokratie, deshalb achtet darauf, dass wir mit unserem Sprachgebrauch Menschen stützen, sie wertschätzen und so insgesamt auch unsere Demokratie schützen.

Mit lieben Grüßen

Otto von der Heide