Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach
Hitlergruß vor dem Fußballspiel? Hakenkreuzfahnen beim Sportfest? – Dr. Hermann Queckenstedt, Direktor des Diözesanmuseums Osnabrück, schaute in ungläubige Gesichter. Bei einem Vortrag in der Schulbibliothek veranschaulichte er 10. Klassen wie die Nationalsozialisten in Osnabrück den Sport unter ihre Kontrolle brachten und Sportler ins Visier der Gestapo gerieten. Die Schülerinnen und Schüler waren beeindruckt
„Fußballstars wurden aus ihren Vereinen ausgeschlossen, weil sie Juden waren. Sie haben jegliches Ansehen verloren, wegen ihrer Religion. Ich spiele selber Fußball und weiß, wie viel Schweiß und Arbeit in dieser Sportart stecken. Dann wird man ausgeschlossen aufgrund der Religion? Aus dem Vortrag habe ich mitgenommen, dass Sport enger mit der Politik zusammenhängt als ich dachte.“ (Emily)
„Vor allem ist die systematische Ausgrenzung und Diskriminierung der Juden hängen geblieben. Der Vortrag war spannend aufgebaut und man konnte sehr gut folgen.“ (Anna-Lena)
„Das Gefühl der Beklemmung wurde in der Präsentation sehr deutlich. Die Abfolge von Ausgrenzung und systematischem Vergessen unterstrich die Abgebrühtheit der Nationalsozialisten. Besonders eindrucksvoll waren die verschiedenen Geschichten der einzelnen Sportler. Die Präsentation der Sportler beruht unter anderem auf einer Ausstellung, die gerade auf dem Domplatz besucht werden kann. Sie ist sicher einen Besuch wert, weil klar wird, dass die Verfolgung der Juden nicht irgendwo in Deutschland, sondern auch hier vor unserer Haustür stattgefunden hat. Heute sind Fußballstadien Orte, den viele Rechtsradikale als öffentliche Plattform nutzen, um den Sport für ihre Zwecke und Ansichten zu missbrauchen, wie Dr. Queckenstedt zum Schluss des Vortrags klarstellte. Die dringliche Warnung ist somit, denjenigen kritisch gegenüberzustehen, die die Taten der Nazis verharmlosen. Wir sind die Generation, die etwas ändern kann und dazu gehört auch das ständige Erinnern an das Dritte Reich.“ (Juliane)
„Dr. Queckenstedt hat über Sportler gesprochen, die im selben Verein waren oder am selben Ort lebten wie wir, wodurch man sich selbst angesprochen gefühlt hat.“ (Sila)
„Sport und Politik sind für mich Bereiche, die auf den ersten Blick gar nicht so viel miteinander zu tun haben. Der Vortrag hat jedoch gezeigt, dass das zur Zeit des Nationalsozialismus anders war. Gute und begabte Sportler wurden aus ihren Vereinen ausgegrenzt und durften nicht mehr an Wettkämpfen/Turnieren/Spielen teilnehmen, weil sie Juden waren.“ (Leonie)
„Viele Vereine mussten sich auflösen, was eindrucksvoll zeigte, wie die Nazis das gesamte Volk unter ihrer Kontrolle haben wollten und keine andere Einflussnahme, etwa von der Kirche, zuließen. Besonders heute ist es wichtig zu sehen, wie das damalige System funktionierte, da es auch heute wieder Menschen gibt, die andere ausgrenzen und sich als etwas Besseres fühlen. Um es mit einem Zitat aus dem Vortrag zu sagen: „Wehret den Anfängen!“.“ (Anna-Lena)
„Man hat gemerkt, dass dem Historiker das Thema wirklich am Herzen lag.“ (Alexandra)