Wir freuen uns, dass am Montag endlich wieder der Präsenzunterricht startet und auch sonst einige „Lockerungen“ unserer strengen Corona-Regeln in greifbare Nähe rücken.
Aber wie sieht es in Lima aus, in den Familien unserer Partnerschulen, bei den Schwestern? Rosa Maria Serrano, die Kollegin, die in den letzten Jahren im Rahmen unseres Austausches regelmäßig bei uns in der Angelaschule war, erzählte mir am Telefon, dass sie vermutlich bis Ende dieses Jahres Distanzunterricht online machen müssen.
Sr. Erika, die einige vielleicht noch kennen, da sie 2008 einmal die Angelaschule besucht hat, berichtet in einer E-Mail über die dramatische Lage in Peru und wie sie versucht, den Menschen, die am schlimmsten betroffen sind, zu helfen.
„Es ist schon schlimm mit der Pandemie. Vorgestern sagte man bei uns “alle 5 Minuten stirbt ein Peruaner“. Die Betten in den Krankenhäusern und der Sauerstoff reichen einfach nicht aus. Viele Bekannte sind plötzlich krank geworden und gestorben. Antonieta hat auch einen Bruder verloren, gestern einen Neffen. Ganze Familien erkranken. Gott sei Dank fängt man jetzt an mit der Impfung. M. Pia und Esther haben schon die 2. Dosis, Ana Maria und ich sind am letzten Sonntag geimpft worden. ….
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…. Von unserer politischen Krise habt Ihr sicherlich auch gehört. Keiner der 2 jetzigen Kandidaten ist unsere Wahl. Was jetzt? Es war auch verrückt, dass man 18 Kandidaten hatte für die erste Wahl. Man kann nur beten, um mehr Klarheit zu haben.
Gott sei Dank hat uns die Pandemie nicht gelähmt. Ihr habt ja von M. Rosana von unseren Projekten gehört. 20.000 kg Kartoffeln haben wir von Huancavelica zu angemessenen Preisen aufgekauft, und in Miramar und Pachacutec verteilt. Hilfe hatte ich dafür durch Spenden aus Deutschland und hier in Peru. Man muss hier nur die Leute motivieren und manche sind froh, wenn sie ein konkretes Projekt sehen.
Dann habe ich mit Barbara und Vicky gesprochen, „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu organisieren, nicht nur immer zu geben, sondern die Menschen mit einzubeziehen und ich habe die Idee für die Züchtung von Hühnern, Kaninchen, Meerschweinchen, etc gehabt und finanziell für den Start geholfen. Das hat geklappt. Ja, ich kann nicht selbst so viel aus dem Haus, so versuche ich meine Arme zu verlängern. Jeden Monat kaufe ich auch 200 kg Hülsenfrüchte: Linsen Bohnen, Erbsen und 24 kg Thunfisch für die Comedores populares. Suppenküchen, meist von Frauen organisiert, die Caritas bringt diese Lebensmittel in die armen Viertel. Und einmal im Monat helfe ich hier in Santa Ursula ungefähr 15 Familien, die aus verschiedenen Stadtteilen Limas kommen mit Lebensmitteln, Medikamenten und Schulmaterial. Dann gibt es noch viele persönliche Hilfen…
Jetzt bin ich in einem Projekt, um 10 Sauerstoffkonzentratoren für Huancavelica zu kaufen.
Von Miramar weißt Du ja, wieviel da sonst noch geholfen wird. Und in Pachacutec helfen wir mit, auch in den letzten Monaten die Eltern von Santa Ursula.
Euch allen einen herzlichen Gruß, verbunden in der Arbeit für das Reich Gottes, Frieden, Liebe, Freude.
Herzlichst Eure Erika, osu“