Schulgebäudesanierung

modellhaft und energieeffizient

2010 wurde eines der Schulgebäude der Angelaschule, der damals ungefähr 50 Jahre alte und äußerst renovierungsbedürftige so genannte „Klassentrakt“ (er beinhaltet 18 Klassenräume!) saniert. Dies geschah nicht auf herkömmliche Weise – das ehrgeizige Ziel war es, diesem Gebäude Passivhausstandard zu verleihen und den CO2-Verbrauch um mehr als 70% zu senken. Dieses Vorhaben wurde unter anderem vom „Bundesministerium für Umwelt und Reaktorsicherheit“ als Modellvorhaben gefördert. Dabei wurde das Gebäude äußerlich kaum verändert, allerdings bzgl. der Energieeffizienz und der Lichttechnik auf den neuesten Stand gebracht: Die Beleuchtung wird über Sensoren abhängig vom einfallenden Tageslicht geregelt. Geheizt wird mit einer Wärmepumpe, die dem Grundwasser einen Teil der Wärme entzieht. Diese Heizleistung wird aber nur an sehr kalten Tagen benötigt, ansonsten erzeugen die Schülerinnen und Schüler „ihre“ Wärme selbst, weil deren eigene Körpertemperatur bei optimaler Dämmung des Gebäudes durch die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage für eine angenehme Temperatur sorgt. Die ständige Überwachung der Raumluftqualität sorgt darüber hinaus dafür, dass der für das Lernen und Arbeiten in „normalen“ Räumen problematische Anstieg des CO2-Gehalts in der Luft verhindert wird.

Bei der Beleuchtungstechnik haben sich die Ingenieure etwas ganz Besonderes ausgedacht:

Möglichen Problemen bei Klassenarbeiten wurde folgendermaßen vorgebeugt: Es gibt einen extra Schalter, der die Deckenleuchten für jeweils 60 Minuten auf voller Leuchtstärke eingeschaltet hält.

Um zu starker Sonnenblendung zu trotzen, wurden spezielle Rollos im Zwischenraum der dreifach verglasten Fenster installiert.

Im Anschluss bestätigten Analysen des Bremer Energie-Instituts ergeben, dass 92% der Energie und 77% des CO2-Ausstoßes im Vergleich zu vorher im Klassentrakt der Angelaschule eingespart wurden.

Ziel der Ingenieure war eine optimale Akustik in den Räumen. Dafür wurden Akustikdecken und schalldämmende Türen eingebaut. Die Gebäudeakustik kommt bei den Schülern und Lehrern gut an und wird als angenehm empfunden.

Auch im Falle eines Brandes ist der Klassentrakt gut ausgestattet. Auf den Korridoren befinden sich Brandschutztüren, die im Notfall automatisch schließen. Zudem bieten Fluchttreppen, die an der Gebäuderückseite angebracht sind, Fluchtwege, die direkt aus den Klassenräumen aus dem Gebäude führen. Außerdem besitzt der gesamte Klassentrakt eine Brandmeldeanlage, die die Feuerwehr im Brandfall direkt alarmiert.