





Darf man Penner, Partygirls, Neonazis und Emanzen auf die Bühne stellen? Kann man sein Publikum mit einem sehr modernen Stück herausfordern? Episches Theater zum Mitdenken und nicht zur reinen Unterhaltung präsentieren?
Und wie man das kann! Die Aufführungen des Stücks „Ausgeklinkt“ (von Fred Schierenbeck) vom 05.02.2025 – 08.02.2025 in der Aula der Angelaschule haben uns gezeigt, dass wir genau das Gewollte erreicht haben. Auch nach den Aufführungen wurde noch kritisch über das Stück reflektiert. Und eine besondere Hochachtung gilt unseren Schüler:innen, die sich auf dieses Projekt eingelassen haben. Es gab keine Doppelbesetzung, jeder musste die Probentage während der Zeugnisferien und die anschließenden vier Abende Aufführungen durchhalten. Und das trotz hoher Krankheitsstände im Rest der Schule. Respekt!
Aufgrund der nicht ganz leichten Thematik hat während der Proben übrigens nicht nur Textelernen stattgefunden, sondern auch politische und sexuelle Aufklärung. Wenn der Autor des Stücks den Schauspieler:innen schon Worte wie „Eunuchenpolitik“ und „Hausfrauenstrip“ in den Mund legt, sollte auch verstanden werden, was damit gemeint ist.
Was uns zudem darüber hinaus begeistert hat, war der Zusammenhalt der Theater-Truppe! Egal ob Verpflegung durch Sekretariat und Eltern während der Proben oder der gemeinsame Karaoke-Abend mit Pizza nach der Freitagsabendvorstellung, dieser Zusammenhalt hat sich auch auf und hinter der Bühne gezeigt. Dort wurde gemeinsam geschminkt, gelitten, gelacht und sich gegenseitig unterstützt. Jeder Abend war anders, jeder Abend hatte seine besonderen Momente, und jeder Abend hat gezeigt, warum Theaterarbeit zu jeder Zeit etwas bewirken kann, ob bei jedem einzelnen, für die Schulgemeinschaft oder die Gesellschaft an sich.
Wir freuen uns bereits auf das nächste Stück! Bis dahin dürfen wir in der Galerie in Erinnerungen an diese besonderen Aufführungen schwelgen.