Mit der Nitratbelastung der Gewässer setzen sich Chemiker und Chemikerinnen des Jahrgangs 12 intensiv im Rahmen des Nitrat-Monitorings der Universität Osnabrück schon seit dem Herbst 2019 auseinander. Der Chemie-LK startete das zweite Halbjahr mit einem Besuch im Schülerlabor zu Vertiefung von Fachwissen und Versuchspraxis.
Nicht erst seit EU-Strafzahlungen drohen, nimmt die Belastung der Oberflächengewässer und des Grundwassers mit Nitrat in der öffentlichen Diskussion in der Region Weser-Ems einen immer breiteren Raum ein. Meinungen von Bauern, Bürgern, Umweltschützern und Politikern sind oft konträr und prallen aufeinander, ohne dass die Fakten und ihr Zusammenhang bekannt sind. Hier setzt das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt inhaltlich und finanziell geförderte Projekt „Schüler und Bürger forschen zusammen mit Wissenschaftlern zum Thema Stickstoffbelastung von Gewässern“ an.
Schüler der beteiligten Schulen betreuen als Forschungspaten die teilnehmenden Bürger. Sie verteilten zum Beginn des Monitoring im September 2019 Materialien zur Messung der Nitrat-Konzentration an die Teilnehmer und stehen ihnen bei Fragen zur Verfügung. Die Bürger wiederum nehmen in einem beliebigen Gewässer in ihrem Umfeld etwa alle zwei Wochen Messungen des Nitrat-Gehalts vor und melden die Ergebnisse an Frauke Brockhage, die zuständige wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Marco Beeken. Das Nitrat-Monitoring läuft über einen Zeitraum von anderthalb Jahren und liefert damit einen äußerst umfangreichen Datenpool.
Zum Schülerlabor der Universität Osnabrück konnte der Chemie-Leistungskurs unter dem Thema “Nitrat-Skandal oder Panikmache?”einen Vormittag lang experimentieren und sich informieren. Die Chemiker und Chemikerinnen konnten vom qualitativen Stickstoff-Nachweis bis zur fotometrischen Bestimmung immer genauer werdende Analysemethoden ausprobieren, verschiedene Methoden zur Reduzierung des Nitratgehalts im Wasser testen und schließlich sogar die Stickstofffixierung durch Knöllchenbakterien und die giftige Wirkung von Nitrit untersuchen.