Gottesdienst zum Angelatag am 31. Januar 2024 in der Marienkirche Osnabrück
Aus Anlass des Patronatsfestes unserer Schule, an dem an den Todestag ihrer Namensgeberin Angela Merici gedacht wird, feierten wir diesmal einen Gottesdienst in St. Marien. Daran sind gleich zwei Punkte anders als in den vergangenen Jahren: 1. da der eigentliche Termin des Gedenktages (27.01.) auf einen Tag am Wochenende fiel, wählten wir den Zeugnistag, und 2. da der Dom zeitgleich belegt war, mussten wir eine Alternative finden, die wir dankenswerterweise in St. Marien fanden.
Besonders freuten wir uns darüber, den diesjährigen Gottesdienst zum Angelafest mit Diakon Kimm Herlyn und Jugendpfarrer Maik Stenzel feiern zu dürfen, die uns erfreulicherweise auch im September auf unserer großen Fahrt an den Gardasee begleiten und das religiöse Programm vor Ort mitgestalten werden. In diesem Jahr 2024 kommen wir Angela Merici also besonders nahe – zumindest geografisch.
Wie nahe sie uns darüber hinaus ist, das haben wir uns zunächst bei der Planung dieses Gottesdienstes gefragt. Und wir stellten fest, dass eine Nähe zu ihr sich bei uns nicht dadurch herstellt, dass sie viele Jahre nach ihrem Tod heiliggesprochen wurde, dass sie eine Ordensgemeinschaft gründete, aus der sich der weltweit verbreitete Ursulinenorden entwickelte, sondern Angela Merici kam uns nahe und ihr Leben berührte uns angesichts jener Erfahrungen, die sie als Kind, in ihrer frühen Jugend machte bzw. machen musste und die einen tiefen Einschnitt in ihrem Leben bedeuteten.
Angela wurde im Desencano geboren, einem ital. Städtchen nahe dem Gardasee; sie wuchs damit nicht nur einer wunderschönen Landschaft auf, sondern verlebte vermutlich auch eine unbeschwerte, insgesamt sorgenfreie Kindheit im Kreise ihrer Familie. Doch dann starben in kurzer Zeit zunächst ihr Vater, bald darauf eine ihrer Schwestern, zu der sie eine besonders gute Beziehung hatte, schließlich noch ihre Mutter… Die glückliche Kindheit, das sorgenfreie Zuhause – plötzlich war das alles weg, Angela wurde bald darauf von ihrem Onkel und dessen Familie im 20 Kilometer entfernten Salo aufgenommen. Das war sicherlich schon eine große Hilfe angesichts dieser schrecklichen Erfahrungen, aber wir haben uns dennoch gefragt: Was gab Angela die Kraft, was den Halt, in einer Welt weiterzuleben, in der ihr in kurzer Zeit der Boden unter den Füßen weggezogen wurde? Und plötzlich war Angela Merici, zwischen deren Leben und unserem rund 500 Jahre liegen, uns sehr, sehr nahe.
So wurden Überlegungen vorgestellt, was uns in unserem Leben in schwierigen Situationen Halt geben kann, die von Herrn Butke in unterschiedlichen Klassenstufen gesammelt wurden: von Familie, über Freunde und Haustiere, wurden hier unterschiedliche Möglichkeiten genannt. Aber auch Fürbitten aus den unterschiedlichen Jahrgangsstufen zeigten eine große Variation dessen, was uns und jeden einzelnen gerade bewegt und beschäftigt.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von Frau Pfeifer und ihrem 12er Musik-LK begleitet und gestaltet. So gelang ein stimmungsvoller Gottesdienst, der als Auftakt für die Zeugnisferien diente und schon einmal auf den Weg zu dem Motto „Angela meets Angela“ für die Fahrt zum Gardasee führte.