Am 28. März 2017 besuchten wir mit unserer Klasse und Frau Birmes eine Ausstellung im Forum am Dom. In der Ausstellung vom Verein „Heimatsucher“ ging es darum, uns Geschichten von Zweitzeugen anzuhören, die uns die Erlebnisse von Zeitzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg und der Judenverfolgung erzählen. Die Zeitzeugen selbst sind oft zu alt und haben keine Kraft mehr, um die Geschichten immer wieder zu erzählen.
Die Geschichten waren für uns sehr berührend und den Satz „Ich habe mir zur Aufgabe gemacht zu sprechen, solange ich es noch kann“ werden wir wohl nicht mehr vergessen. Meiner Meinung nach verdeutlicht dieser Satz, dass auch Menschen, die diese Zeit hautnah miterlebt haben, nicht wollen, dass sie vergessen wird. Viele sollen es wissen, verbunden mit der Hoffnung, dass so etwas nie wieder passieren wird. Wir wurden auch aufgefordert, mindestens einer Person, z.B. einer Freundin oder unserer Familie, eine Geschichte von einem Zeitzeugen weiterzuerzählen. Am Ende konnten wir alle einen Brief an einen selbst ausgewählten Zeitzeugen schreiben, den er auch erhält. Das war gar nicht so einfach, weil man nicht recht wusste, was man diesen alten Menschen, die schon so viel durchgemacht hatten, schreiben sollte.
Wir würden die Ausstellung jedem ans Herzen legen, da es wichtig ist, auch über die Schattenseiten seines eigenen Landes Bescheid zu wissen. Die Ausstellung hat uns mit auf den Weg gegeben, dass eine derartige Diskriminierung und Ausgrenzung nicht noch einmal stattfinden darf.
Informationen zum Zweitzeugenprojekt
Jahrzehntelang haben Holocaust-Überlebende Schulklassen besucht. Damit sie nicht verstummen, erzählen die HEIMATSUCHER ihre Geschichten über das Leben vor, während und nach dem Holocaust weiter. So werden Schüler und Schülerinnen zu Experten und schließlich selbst zu Zweitzeugen. HEIMATSUCHER e.V. ist das Zweitzeugenprojekt in der deutschen Erinnerungskultur und Bildungslandschaft.
Die Ausstellung der Heimatsucher erzählt Geschichten der Schoah durch Zeitzeugenportraits, die der abstrakten Geschichte ein Gesicht geben. Über Identifikation und Mitgefühl wird diese persönlich bedeutsam: Die Lebensgeschichten beginnen in einer normalen Kindheit und Jugend. Der Auftrag des Friedensnobelpreisträgers Elie Wiesel „selbst Zeuge zu werden“ ist die Motivation der HEIMATSUCHER: Nicht wegsehen, sondern erinnern und bewahren. Zuhören und das Gesagte weitertragen, um nicht zu vergessen. Werde auch du Zeuge!