Journalist Bernd Niebrügge war Gast beim Oberstufenforum Politik/ Wirtschaft
„Um die neuesten Meldungen aus der Stadt zu schicken, mussten wir zum Satellitentelefon immer über eine bestimmte Straße an den Heckenschützen vorbei. Und wir wussten, dass ein Schuss genügte“, so Bernd Niebrügge über seine 4 Tage als „menschliches Schutzschild“ in Begleitung eines UN-Konvois im damals jugoslawischen Mostar während des bosnischen Bürgerkriegs 1993.
Die Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 12 und 13 waren sehr beeindruckt, als der Sonderkorrespondent der ARD und Speaker verdeutlichte, wie gefährlich und dennoch unglaublich wichtig die Kriegsberichterstattung direkt aus einem Krisengebiet damals und noch genauso heutzutage anzusehen ist. Die spannenden und authentischen Beispiele, die Niebrügge zu den Gefahren und Unwägbarkeiten einer Arbeit in Krisengebieten anbrachte, stießen auf großes Interesse.
In einer Welt, in der uns täglich „Fake News“ präsentiert werden, brauchen wir zwingend eine fundierte und seriöse journalistische Recherche, so der Journalist. Das ist der wichtigste Auftrag der öffentlich rechtlichen und unabhängigen Sender, um die Bürgerinnen und Bürger mit jederzeit glaubhaften und zuverlässigen Nachrichten zu versorgen, betonte er.
Im Rahmen einer Veranstaltung der Fachschaft Geschichte – Politik/ Wirtschaft begab sich Bernd Niebrügge am 5. und 6. Oktober in insgesamt vier Vorträgen mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch und hatte zur Veranschaulichung sowohl Dokumentarfilme als auch persönliche Berichterstattungen im Gepäck.
Die Themen befassten sich mit Fake News, Fake Realities und alternativen Fakten
- Der weltweite Angriff auf die Presse- und Meinungsfreiheit
- Techniken und Verbreiter von Fake News und Fake Realities
- Wie können und wo sollten wir uns schützen?
So wurde den angehenden Abiturientinnen und Abiturienten die Bedeutung der Medien innerhalb eines professionellen Journalismus zum Schutz unserer Demokratie bewusst. Im Gespräch stellte sich heraus, dass die zunehmend häufiger auftretenden Fake News und Fake Realities durchaus als Angriff auf die Demokratie wahrgenommen werden. Ebenso kritisch wurde das im Vortrag diskutierte „Social Scoring“ – System als Versuch der totalen Kontrolle der Bevölkerung durch die Vergabe von „Punkten“ für wünschenswertes Verhalten gesehen, das die Volksrepublik China seit diesem Jahr landesweit umgesetzt hat.
So hoffen wir, dass die Schülerinnen und Schüler in Zukunft stets eine seriöse und fundierte Berichterstattung als wertvolles Gut betrachten und hierbei einen bewussten und kritischen Umgang mit den Nachrichten dieser Welt pflegen!
Wir bedanken uns herzlich bei Bernd Niebrügge für seinen Besuch an der Angelaschule!