Eine Begegnung mit Recep T. Erdogan in Brüssel, eine aktuelle Einschätzung zum Umgang mit Geflüchteten in Europa, das Verhältnis Polens zur Europäischen Union, ein denkwürdiges Frühstück mit dem britischen Premierminister – der ehemalige Präsident des Europaparlamentes nahm beim Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern im Seminarfach „Europa“ kein Blatt vor den Mund. Trotz manchmal längerer Statements hingen alle gebannt an den Lippen des erfahrenen Europapolitikers.
Florian hieß Dr. Pöttering im Namen des Kurses willkommen und referierte kurz den Werdegang des Gastes. Aufmerksam verfolgte dieser die anschließenden Kurzvorstellungen der Seminararbeitsthemen.
Dann konnten Fragen gestellt werden, die Dr. Pöttering bereitwillig und geduldig beantwortete. Dabei verglich er die Beziehung der Europäischen Staaten mit den Mitgliedern einer Familie: Alle seien verschieden und nur gegenseitiger Respekt ermögliche Zusammenhalt und zukünftige Entwicklung. Auf die Frage, warum er sich von Anfang an in der europäischen Politik engagiert habe, antwortete er mit beeindruckenden Ereignissen aus seiner Kindheit. Krieg sei grausam und nehme den Menschen Lebensglück und Perspektive. Er habe seinen Vater nie kennengelernt, der sei vor seiner Geburt im Zweiten Weltkrieg gefallen. Die heutige europäische Gemeinschaft ermögliche ein friedliches Miteinander vorher verfeindeter Staaten und trage so maßgeblich zum Frieden in Europa bei.
Pöttering ermutigte die Schülerinnen und Schüler dazu, für die europäische Idee einzustehen und die Chancen, die die EU ihnen biete, wahrzunehmen. So gebe es z.B. über das Erasmus-Programm viele Möglichkeiten für Studenten, im europäischen Ausland zu studieren.