Die Imker-AG besteht seit dem Frühjahr 2014, nachdem durch einen Antrag bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) die Anschubfinanzierung gesichert war. In der AG sind ca. 10 bis 15 Schüler der Jahrgänge 5 bis 7.
Wann findet die AG statt?
am Montag in der 8. und 9. Stunde, also von 14 bis 15:30 Uhr.
Und wo?
Der phantasievoll bemalte Bauwagen ist unsere Außenstation im Sommer, die Honigverarbeitung findet in unserem Arbeitsraum im Keller des Klassentraktes statt, wo wir auch den angrenzenden Werkraum zum Rähmchenbauen und für die Wachsverarbeitung im Winter nutzen. Der Treffpunkt ist vor dem Klassentrakt, bzw. am Bauwagen.
Wer leitet die AG?
Frau Wahmhoff. Hilfreiche Unterstützung haben wir durch unsere Imkerpaten Herrn Liening-Ewert, Herrn Flegel und Frau Lüder-Kampe.
Zur Zeit betreuen wir sechs Carnica-Bienenvölker, die im Wäldchen zwischen Teich und Obstwiese aufgestellt sind. Bei der Arbeit am Bienenstock tragen wir Schutzjacken und Schleierhüte. Arbeitsgeräte wie der Smoker sowie Stockmeißel und Besen sind immer dabei.
Das Imkern ist mit vielen praktischen Arbeiten verbunden, wie die Fotos zeigen. Wenn im Frühling die Bienen auf erste Pollensuche gehen, beginnt das Bienenjahr. Unsere Aufgabe als Imker ist dann die sorgfältige Kontrolle der Völker und das heißt besonders der Aktivität der Königin. Neben dem Brutraum muss der Honigraum mit Wabenrähmchen bestückt werden. Ende Mai füllen sich dann allmählich die Honigwaben und das erste Ausschleudern muss vorbereitet werden. Das Abfüllen und Verkaufen dieses wertvollen Naturproduktes schließlich macht jeden Imker stolz und glücklich. Beim Sommerfest oder Adventsbasar sind wir stets mit einem Stand vertreten. Verkauft wird der Honig aber auch in der Ökobutze.
Der viele Regen und die sehr wechselhaften Temperaturen sorgen bei den Bienen in dieser Saison für eine gewisse Umtriebigkeit. Wegen der immer wieder verregneten Blühphasen im Frühjahr sind sie jetzt erst sehr spät bei der Lindenblüte zum Honigeintragen gekommen. Dafür haben sie in diesem Jahr einen ausgeprägten Schwarmtrieb entwickelt. Unsere Bienen, die etwas abgeschirmt im Wald stehen, hat es weniger erfasst, bei befreundeten Imkern war dieses Phänomen allerdings offenbar verstärkt zu beobachten. Dabei schwärmt die „alte“ Königin mit einem Teil des Volkes ins Freie, während der verbleibende Teil sich eine neue Königin heranzieht. Wenn so ein Schwarm als Traube im Geäst von Bäumen entdeckt wird, lässt er sich – eigentlich erstaunlich friedlich – abklopfen und einfangen, vorausgesetzt die Königin wird mit eingefangen. Mehrere AG-Schülerinnen und -Schüler konnten dieses faszinierende Schauspiel in ihrer Nachbarschaft in Rulle und Lechtingen erleben.
Auf diese Weise sind wir zu einem neuen Bienenvolk gekommen. Dieses haben wir in eine moderne sogenannte Citybeute – mit Beobachtungsfenster! – einquartiert. Finanzielle Rücklagen machten die Anschaffung möglich. Anders als in den gebräuchlichen Magazinbeuten werden hier die Waben nicht übereinander in Holzzargen gestapelt, sondern in einer langen Reihe nebeneinander eingehängt, wobei der Honigraum rechts oder links vom Brutraum durch ein Absperrgitter abgetrennt wird. Der Vorteil für uns als AG liegt darin, dass man alle Bienenaktivitäten auf einer Ebene im Blick hat und das etwas umständliche Auf- und Absetzen der Magazine entfällt. Ein vielversprechendes Beutenkonzept – bedienungsfreundlich und störungsarm für die Bienen! Jetzt warten wir gespannt, wie sich das neue Volk bei uns im Park – in der Vorstadtidylle der City – einlebt.
Geschleudert, gerührt, in Gläser gefüllt und mit Etikett
versehen – stolz präsentieren wir unseren diesjährigen Angela-Honig in der
Ökobutze und demnächst auch auf dem Adventsbasar. Zum Preis von 3,50 € bieten
wir das 250g-Glas, für 6,50 € das 500g-Glas zum Verkauf an. 50 Cent werden bei
Glasrückgabe als Pfand zurückerstattet.
Es gibt cremigen Frühtracht-Honig, bei dem das grobe Auskristallisieren durch
regelmäßiges Rühren verhindert wird, und klaren Sommerblüten-Honig, der durch
einen hohen Linden- und Akazienanteil lange dünnflüssig bleibt. Beide absolut
lecker!
Achtklässler präsentieren Lernparcours an Grundschulen
Beim Fachgebiet Bionik (zusammengesetzt aus BIOlogie und TechNIK) geht es darum, besonders pfiffige Entwicklungen in der Natur aufzuspüren, um sie als Vorbild für technische Lösungen zu nutzen und nachzuahmen. Schließlich hatte die Natur Millionen Jahre Zeit, um derartige Phänomene im langen Prozess der Evolution zu optimieren. Da lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Ein einfaches Beispiel ist der Klettverschluss, der den gekrümmten Häkchen der Klettfrüchte nachempfunden ist und hier wie dort als effektiver Haftmechanismus dient.
Die Schüler des WPK „Natur und Technik“ haben sich in Zweierteams auf die Suche nach weiteren Beispielen begeben. Herausgekommen ist ein Lernparcours mit fünf Stationen, bei denen ausgewählte Naturerscheinungen anschaulich und einfallsreich präsentiert wurden, und zwar vor Schülergruppen ihrer ehemaligen Grundschulen, bei denen das Thema Bionik auch mittlerweile auf dem Lehrplan steht. Es ging um
das Haftprinzip der Geckos, die sich an
senkrecht stehenden Glasscheiben festhalten können,
den Lotuseffekt, durch den nicht nur
Lotusblätter, sondern heute auch Regenjacken, Markisenstoffe, Duschwände oder
andere schwer zu reinigende Fassaden- und Bedachungsoberflächen sauber gehalten
werden,
die verblüffende Stabilität von
superleichten Waben- oder Rohrkonstruktionen,
das Rückstoßprinzip als einfache wie
geniale Fortbewegungsart und
den Traum vom Fliegen, bei dem sich die
Menschen schon seit der Antike vom Flug der Vögel oder auch der federleichten
Ahorn-Propellerfrüchte inspirieren ließen. (Ob Leonardo da Vinci schon vor 500
Jahren erahnte, was aus seinen auf dem Papier entwickelten Flugmaschinen einmal
werden würde?)
Bei
allen Forscherstationen wurde darauf Wert gelegt, dass sich die Effekte gut
durch Modelle, Versuche oder die Naturobjekte selbst veranschaulichen ließen
und zum Mitmachen einluden. Eine besondere Attraktion war der kleine Gecko, der
bei seinen Kletterkünsten im Terrarium beobachtet werden konnte.
Der Spaß lag auf beiden Seiten: bei den Achtklässlern, die sich als Experten präsentieren durften (und dabei auch ihre ehemaligen Lehrer beeindruckten), und ebenso bei den Grundschülern, die sich Wissenswertes von den etwas Älteren ganz direkt und spielerisch vermitteln lassen konnten. Eine echte Win-Win-Situation!
Jetzt bei den herrlichen Frühlingstemperaturen werden natürlich auch unsere Bienen aktiv. Nachdem wir uns in der Startphase der Imker-AG eher mit „zusammengesuchtem“ Material beholfen hatten, war es an der Zeit, auf ein gut funktionierendes Beutensystem umzusteigen, zumal unser Bestand immerhin auf fünf Völker angewachsen ist. Wir haben uns daher moderne Böden mit Belüftungsdrahtgitter und Varroa-Kontrolleinschub angeschafft und unsere vorhandenen solide gebauten Holzzargen sorgfältig renoviert.
Der Umzug der jeweils ca. 20 000 Tiere starken Völker war dann eine spannende Unternehmung. Die Nachbarschaftshilfe der Imker-Kollegen Michael Schwarzwald und Sören Meinert von der TMS haben wir dabei sehr dankbar angenommen. Danken möchten wir auch Herrn Persigehl, Vater von Anna-Lena aus der 8a, der uns eine sehr hochwertige Bergwinkel-Magazinbeute überlassen hat. Mit gutem Zubehör macht das Imkern noch mehr Spaß. Wir wissen diese wertvolle Unterstützung sehr wohl zu schätzen!
Trotz eisiger Kälte zeigt der Angelapark in diesen Tagen auch sehr schöne Seiten. Das konnten die Schüler der Imker-AG bei einem ersten Inspektionsrundgang in der Mittagssonne erleben. Während der Teich fast zugefroren ist, sind bereits erste Frühjahrsboten wie Schneeglöckchen, Märzenbecher und kleine botanische Krokusse sowie auch die Blütenknospen der Kornelkirsche (ein wichtiger früher Pollenlieferant!) zu entdecken. Unsere Bienen halten sich aber hoffentlich gegenseitig warm – dicht zusammengedrängt in ihrer Wintertraube. Die Bildergalerie zeigt die Imker AG bei ihrem Rundgang durch den Park.
Der Honig ist geerntet und in Gläser abgefüllt. Er steht in der Ökobutze oder auch demnächst beim Adventsbasar zum Verkauf bereit. Allerdings müssen wir uns in diesem Jahr mit einer bescheidenen Ausbeute begnügen. Die Spätfröste im Frühjahr haben die Obstblüte empfindlich gestört und auch das Temperaturen-Auf und Ab im Sommer war nicht zuträglich, so dass die Bienen wenig Pollen und Nektar eintragen konnten. Weniger Blüten – weniger Honig – weniger Äpfel. Für einen Topf Bratapfelmarmelade zum Basar dürften die von der Obstwiese geernteten Äpfel aber reichen…
Jetzt steht die Versorgung unserer Völker für die Überwinterung an. Sie benötigen Zuckergaben, um genügend Futtervorrat anlegen zu können. Und die Varroa-Milben, als allgemein verbreitete Schädlinge, müssen vorsichtig, aber konsequent mit Ameisensäure bekämpft werden. Immerhin haben wir mittlerweile fünf Völker, die wir erfolgreich führen wollen.
Unseren neusten Zugang haben wir unserem Imkerpaten Siegfried Flegel zu verdanken, der uns am Saisonende ein junges Volk geschenkt hat. Erwartungsfroh und vielversprechend wurde es „Goldmine“ getauft. Ein ganz großes Dankeschön dafür!! Dank auch an Herrn Liening-Ewert, der unser Volk „Circus Maximus“ mit einer neuen Königin versorgt hat. So toll unterstützt schauen wir optimistisch ins nächste Jahr.
Bei frühlingshaften Temperaturen wollen auch unsere Bienen raus an die frische Luft. Ein Blick in den Bienenstock zeigt, dass sich die Wintertraube aufgelöst hat und auch die weiteren Waben wieder besiedelt werden. Die frische Brut weist auf die Aktivität der Bienenkönigin hin, die wir inmitten ihrer Versorgungsschar beobachten konnten. Auf einem Rundgang durch den Park haben wir die ersten Frühlingsboten entdeckt, bei denen die Bienen Pollen und Nektar finden: jede Menge Schneeglöckchen und prächtige Märzenbecher, Krokusse und Blausternchen, kleine Tulpen und Gelbsterne, aber auch Sträucher wie die Salweide und die Kornelkirsche sowie auch die frühblühende Zierpflaume am Klostertrakt mit ihrer überschäumenden Blütenkrone. Das neue Bienenjahr beginnt. Weitere Bilder gibt es in der Fotogalerie.
In der letzten AG-Stunde vor den Herbstferien löste Herr von der Heide sein Versprechen ein und besuchte die Imker-AG in ihrem Bauwagen. Passend angekleidet ließ er sich die Bienenvölker von den Schülern zeigen und die anstehenden Imkerarbeiten erklären. Von Herrn Neukirchen erhielt er zudem vertiefte Einblicke in die Königinnenzucht.
Der Honig, den er anlässlich seiner feierlichen Einführung als Willkommensgeschenk von den AG-Schülern bekommen habe, gefalle ihm ausgezeichnet, bekundete der neue Schulleiter – bislang eher an Heide-Honig gewöhnt – und bestätigte damit unser Motto: So lecker kann Schule schmecken!
Honignachschub gibt es übrigens nach den Herbstferien an der Ökobutze. Da unsere eigenen – bescheidenen – Honigvorräte bereits am Sommerfest ausverkauft waren, hat unser Imkerpate Herr Liening-Ewert uns etwas von seinen Reserven vom Waldhof in Lechtingen überlassen, die wir als Patenschaftshonig abfüllen und verkaufen dürfen. Auch echt lecker!
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