„Auch wenn ich untergehe, lasst meine Bilder nicht sterben!“ Immer wieder malt Felix Nussbaum, wie es ihm als Jude ergeht, sein Kampf gegen die Schikanen und die Bedrohung durch die Nazis, das Leben im Versteck und die schwere Zeit in Gefangenschaft. Da wir gerade im Deutschunterricht bei Frau Birmes den Roman „Der Junge im gestreiften Pyjama“ von John Boyne gelesen haben, wollen wir mehr über den historischen Hintergrund des Buches, über jüdisches Leben in der Zeit des Nationalsozialismus wissen.
So besuchen wir das Felix-Nussbaum-Haus, einen ganz besonderen Museumsbau, der uns durch seine Architektur die Erfahrungen des Künstlers spüren lässt. Zuerst kommen wir in einen lichtdurchfluteten Raum, in dem eine Büste Nussbaums steht. Unsere Begleiterin vom Museum gibt eine kurze Einführung zu Felix-Nussbaums Leben. Der weitere Rundgang durchs Haus ist bedrückend: enge und düstere Flure mit verschlossenen Türen, Räume mit kleinen Fenstern und Roste, durch die man in die darunter liegenden Räume gucken kann, was einem „den Boden unter den Füßen wegzieht“. Und immer wieder Gemälde von Felix Nussbaum: Selbstportraits, Portraits seiner Eltern und seiner Frau Felka, Urlaubsbilder, die zeigen, dass es für Juden immer schwieriger wird, Orte zu finden, die nicht damit werben „judenfrei“ zu sein. Dazu erklärt unsere Begleiterin viel vom Leben Nussbaums.
Als letztes sehen wir ein Bild, auf dem Felix Nussbaum abstrakte Skelettmenschen malt, die einen Sarg tragen, vorbei an abgemagerten Menschen – der Tod hat gesiegt. Die Bilder des Malers aber leben weiter.