In welcher Gesellschaft möchte ich leben? – Meine Wahl – meine Chance

In ihrem beeindruckenden, nachdenklichen, wichtige Akzente setzenden Impulsvortrag hat Frau Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins, Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften an der Universität Münster, es geschafft, alle Teilnehmer:innen in ihren Bann zu ziehen. Aus der Sorge um den Fortbestand unserer demokratischen Gesellschaftsordnung und dem Gefühl der Beliebigkeit und Hilflosigkeit, der Frage nach politischen Gestaltungsspielräumen der Einzelnen, nach demokratischen Mitwirkungsmöglichkeiten und dem Mut zu Veränderungen sind Engagierte unterschiedlichen Alters der Einladung von pax christi, der KEB, der Pfarrei Christus König und Misereor (Projektstelle Globales Lernen) zu diesem Vortrags- und Diskussionsabend am 17. Februar in die Angelaschule gefolgt.

Was steht auf dem Spiel? Mit dieser Frage leitete Frau Dr. Heimbach-Steins ihren Vortag ein, der keinerlei parteipolitische Richtung einnahm, sondern vielmehr die Lage und den scharf geführten Wahlkampf skizzierte. In ihrer Analyse der Schlaglichter zur Situation unserer Gesellschaft lenkte sie unseren Blick auf:

  • schwindendes Vertrauen in die Politik (Verunsicherung der Menschen wird ausgenutzt, Angst wird geschürt)
  • unsere Gesellschaft im Krisenmodus seit 25 Jahren (Terroranschläge 2001, Weltfinanzkrise, politische Krise 2015, russischer Angriffskrieg auf die Ukraine, Energiekrise)
  • Krisen sind keine Katastrophen (handlungsfähig bleiben, ich kann etwas unternehmen)
  • was läuft nicht gut in unserer Gesellschaft.

Schließlich nannte sie deutlich, was für uns, für unsere Gesellschaft auf dem Spiel stehe: Demokratie, Freiheit und Beteiligung – Es muss eine echte Beteiligung geben – Parteien sind gefährlich, die sich so ausgeben, als wüssten sie, was die Meinung und der Wille des Volkes sei, so wird es keine echte Beteiligung mehr geben – Parteien sind gefährlich, die die Freiheit der Menschen nur auf die einschränken, die viel leisten – es besteht die Gefahr der Unterordnung – Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Informationsfreiheit sehen auf dem Spiel – der Sozialstaat steht auf dem Spiel – wir müssen weiterhin kritisch denken lernen.

Mit der Achtung der Menschenwürde und den Menschenrechten als Grundlage betonte Frau Heimbach-Steins eine offene Gesellschaft in einer global vernetzten Welt:

  • Wir brauchen ein faires Zusammenleben in einer Weltgemeinschaft.
  • Würde für alle!
  • Wir brauchen eine Politik über die Grenzen hinaus!
  • Wir werden nicht gut leben können, wenn wir nicht über den nationalen Tellerrand  schauen.
  • Wir müssen die Anderen anerkennen.
  • Das Mindestmaß ist: Wir müssen Vielfalt aushalten – besser: Vielfalt wertschätzen!
  • Wir leben auf der Erde in einem gemeinsamen Haus!

Ihr Aufruf am Ende „Es gibt keine einfachen Lösungen – tretet in den Dialog hören Sie zu – lassen Sie sich erzählen, wie wollen wir leben und was wollen Sie gar nicht?“ wurde in den anschließenden Kleingruppen-Gesprächen lebhaft genutzt und dann im abschließenden Plenum  noch einmal sehr engagiert weitergeführt.

Die Diskussionen und die Auseinandersetzung mit den Impulsen und Herausforderungen dieser Fragen gingen bei den anwesenden Schüler:innen und Lehrer:innen auch im folgenden Schulalltag weiter.

Wir danken Frau Dr. Heimbach-Steins noch einmal für diesen bereichernden Abend!

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