Gestaltung eines Seilgartens – ein Umweltprojekt der Angelaschule Osnabrück
Im Jahr 2005 fasste die Angelaschule den Beschluss, das Pausengelände ansprechender und zugleich naturnah zu gestalten. Insbesondere den SchülerInnen der Unterstufe sollte u. a. ein Kletterangebot zum Austoben und Naturerleben geboten werden. So entstand als Ergebnis planerischer Überlegungen einer Arbeitsgruppe aus Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen unter Einbezug einer Landschaftsarchitektin der Plan, einen „Seilgarten“ bzw. einen Kletterwald zu errichten. Die Voraussetzungen hierfür waren hervorragend, da bereits auf dem Schulgelände ein parkähnlicher Baumbestand vorhanden war. Die Rückäußerung der damaligen 5. Klassen zu dem Vorhaben war ausschließlich positiv. Alle freuten sich sofort darauf, mit Händen und Füßen in luftigen Höhen über Seile balancieren zu können. Keine Frage: der Seilgarten würde ein absolutes „Highlight“ werden. Und so konnte es bald mit der näheren Planung losgehen, nachdem ein sog. Sponsorenlauf die finanzielle Grundlage sicherte. Offensichtlich fand die Idee auch bei zahlreichen Sponsoren reichlich Anklang, die zusammen mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) das Projekt förderten.
Als Areal für den Seilgarten wurde ein Geländedreieck im rückwärtigen Bereich des Schulgeländes ausgewählt, auf dem bereits ca. 50 Jahre alte Buchen, Eichen und Robinien standen. Die Vorstellung der Planungsgruppe war, hier einen Parcours aus Seilen zu errichten, auf dem die SchülerInnen von Baum zu Baum balancieren könnten – um im wahrsten Sinne des Wortes Zugang zu der Natur zu bekommen. Doch bevor dieses Projekt in die Tat umgesetzt werden konnte, mussten zunächst detaillierte Ausführungspläne erstellt werden. Als kompetenter Partner hierfür konnte die Natur- und Abenteuerschule (NUAS) aus Bergisch Gladbach gewonnen werden. Die Fachhochschule Osnabrück leistete im Rahmen einer Diplomarbeit Unterstützung bei der vorbereitenden Baumprüfung. Infolgedessen musste die Planung geändert werden, da eine ursprünglich in die Planung integrierte Robinie nicht die erforderliche Standfestigkeit aufwies. Sie wurde durch zwei in Betonfundamenten aufgestellte Robinienstämme ersetzt.
Im Mai 2006 wurden im Rahmen einer Schüler-Eltern-Lehraktion im Parcoursbereich stehende Büsche beschnitten. Nachdem anschließend noch Schredder auf dem Boden verteilt und einige größere Sträucher ausgegraben wurden, konnte die eigentliche Errichtung des Seilgartens am 27. Juni 2006 begonnen werden. Hierbei bewies die Fa. NUAS wieder ihre Kompetenz. Tatkräftige Unterstützung erhielt sie durch die damaligen SchülerInnen der 11. Klasse, die in Schichten aufgeteilt begeistert mit anpackten. Und so waren bereits nach zwei Tagen alle Bestandteile des Seilgartens wie die zahlreichen Seile, Seilrollen, Schrauben, Muttern und vieles mehr an Ort und Stelle fest installiert.
Obwohl alles fertig aussah und die ersten SchülerInnen (und auch Lehrer) gerne schon einmal erste Balanceakte ausgeführt hätten, musste doch zunächst die vorgeschriebene TÜV-Abnahme erfolgen – denn Sicherheit geht vor. Anschließend stand der Nutzung nichts mehr im Wege. Das ließen sich viele Kinder und sogar das Lehrpersonal nicht zweimal sagen. Sofort wurde diese neue Beschäftigungsmöglichkeit im Spiel- und Sportbereich der Angelaschule begeistert angenommen. Daher wurde das verfolgte Ziel, den Kindern auf spielerische Art die Natur näher zu bringen, vollkommen erreicht. Das Projekt war ein voller Erfolg. Und auch bis heute hat sich hieran nichts geändert.