Das Fairtradesystem gibt es bereits seit 1992 und bindet in Lateinamerika, Asien und Afrika etwa 1,2 Millionen Menschen mit ein. Von den Vorteilen profitieren jedoch auch Familien und Einwohner der Dörfer, sodass insgesamt etwa 6 Millionen Menschen durch Fairtrade einen besseren Lebensstandard erlangen. Gerade Kleinbauern bekommen durch fairen Handel die Chance sich und ihr Dorf zu stärken. Die Organisation sorgt für ein stabiles Einkommen der Bauern, ermöglicht ihnen einen besseren Marktzugang und fördert deren
Handelsbeziehungen. So kann der Druck des freien Weltmarktes und der schwankenden Preise von den Schultern der Bauern genommen werden und der ausbeuterische Zwischenhandel unterbunden werden. Außerdem werden Schutzkleidung, bezahlter Urlaub, Schwangerschaftsschutz und soziale Vorsorge organisiert – viele Bauern in den Entwicklungsländern haben sonst keinen Zugang dazu. Die Bauern bekommen für den Verkauf ihrer Produkte Prämien, die direkt von jedem Produkt auf ein Prämienkonto der jeweiligen Plantage oder Arbeitsorganisation fließen. Alle Beteiligten entscheiden dann demokratisch, was mit diesem Geld gemacht werden soll. So entstehen in Dörfern neue Schulden, Brunnen oder eine bessere Infrastruktur. In Deutschland werden bereits 1000 Produkte mit dem Fairtrade-Siegel in rund 30.000 Supermärkten angeboten. In den letzten 20 Jahren wurden durch den Verkauf etwa 2,1 Milliarden Euro eingenommen, wobei die Verbrauchernachfrage kontinuierlich steigt. Dieses liegt sicherlich zum einen an der großen Produktvielfalt, die von Kaffee über Eiscreme bis zu Sportbällen reicht, sowie an der Zunahme der Hersteller und dem verstärkten Engagement in Handel und Gastronomie.
Auch die Angelaschule in Osnabrück unterstützt die Organisation Fairtrade. Lehrer und Schüler treffen sich jeden Freitag in der ersten großen Pause zur Vorbereitung besonderer Projekte und Aktionen. Dazu gehört auch die Aktion „Fairer-Dienstag“, an dem es einmal im Monat in den Pausen Fairtradeprodukte, wie zum Beispiel Schokolade zum „fair-naschen“ zu kaufen gibt. Ziel ist es, die anderen Schülerinnen und Schüler auf dieses System aufmerksam zu machen und es ihnen näher zu bringen.